Pflegekinder begleiten: Rechte und Pflichten eines Vormunds
Die Übernahme einer Vormundschaft für ein Pflegekind ist eine verantwortungsvolle und vielseitige Aufgabe. Sie umfasst sämtliche Bereiche der elterlichen Sorge, mit besonderem Fokus auf rechtlich und persönlich bedeutsame Entscheidungen. Im Seminar erhalten Interessierte einen Überblick über die wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen, die mit einer Vormundschaft einhergehen.
Wesentliche Aufgaben eines Vormunds:
- Rechtliche Vertretung und Entscheidungen von erheblicher Bedeutung: Der Vormund kümmert sich um Angelegenheiten, die das Leben und Wohl des Pflegekindes maßgeblich beeinflussen, wie beispielsweise Adoption, Aufenthaltsbestimmung, Gesundheitsfürsorge und Vermögenssorge.
- Unterstützung und Begleitung des Kindes: Dazu gehören die Wahrnehmung von Erziehungsrechten, die Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen und die Beantragung von Sozialleistungen.
- Besondere rechtliche Aufgaben: Der Vormund ist für Themen wie Erbschaftsregelungen, die Feststellung oder Anfechtung der Vaterschaft sowie die religiöse Erziehung verantwortlich.
Das Seminar soll den Teilnehmenden helfen, die Rolle eines Vormunds zu verstehen und ihnen einen Einblick in die damit verbundenen Pflichten und Herausforderungen geben. Ziel ist es, die Übernahme dieser wichtigen Aufgabe fundiert und verantwortungsvoll anzugehen.
Dozentin:
Gabriela Orsini, Berufspädagogin, BVEB e.V. zertifizierte Verfahrensbeiständin, Vormundin Ergänzungspflegerin
Zu Gast: Simone Wöhler- Ramm, langjährige Vormundin und erfahrene Pflegemutter

Mein Kind hat Legasthenie oder Dyskalkulie – was nun?
Rund 3–8 % der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland sind von Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie betroffen. Dieses Seminar bietet leicht verständliche Einblicke in das Thema und zeigt praxisnahe Möglichkeiten auf, um betroffene (Pflege-)Kinder gezielt zu unterstützen.
Inhalte des Fachvortrags:
- Unterschiede zwischen Lerntherapie, Lerncoaching und Nachhilfe: Passende Fördermaßnahmen für das betroffene Kind
- Erkennung von Teilleistungsstörungen: Häufige Anzeichen für Legasthenie und Dyskalkulie
- Diagnostikmöglichkeiten: Diagnostik muss nicht immer durch einen Arzt erfolgen
- Einblicke in die Förderung: Überblick über die Inhalte und Methoden von Lerntherapie und Lerncoaching
- Kostenübernahme: Wer trägt die Kosten? An welche Stellen wende ich mich?
- Unterstützung in der Schule: Maßnahmen wie Nachteilsausgleich und Notenschutz
- Handlungsalternativen bei fehlendem Therapieplatz: Strategien und Tipps, um auch ohne Therapieplatz Unterstützung zu bieten
Dieser Fachvortrag richtet sich an Eltern, Pflegeeltern und Interessierte, die sich über Teilleistungsstörungen informieren und praktische Unterstützungsmöglichkeiten kennenlernen möchten. Er bietet zudem Raum für Fragen, vermittelt fundiertes Wissen und zeigt konkrete Hilfestellungen für den Alltag auf.
Dozentin: Mira Hanitsch, Als zertifizierte Dyslexie- und Dyskalkulietherapeutin nach BVL®, Lerncoach HAF® und zweifache Mutter

Unterstützung für (Pflege-) Kinder in Alltag und Schule
Der Alltag mit einem (Pflege-)Kind, das besondere Unterstützung benötigt, kann herausfordernd sein. In diesem Seminar wird der Antragsweg für verschiedene Unterstützungsmaßnahmen beschrieben und aufgezeigt, an welche Stellen man sich wenden kann. Die Teilnehmenden erhalten praktische Informationen, um die nötigen Hilfen effektiv zu beantragen.
Inhalte des Seminars:
- Pflegegrad: Voraussetzungen und der Ablauf des Antragsverfahrens; wichtige Hinweise zur Begutachtung durch den Medizinischen Dienst.
- Schulbegleitung: Rechtliche Grundlagen, Voraussetzungen und Antragswege für eine individuelle Unterstützung im schulischen Alltag.
- Ergotherapie: Förderung der motorischen und kognitiven Entwicklung; Beantragung über ärztliche Verordnung oder therapeutische Stellen.
- Logopädie: Unterstützung bei Sprach- und Sprechstörungen; Überblick über die Beantragung und die Zusammenarbeit mit Therapeuten.
- Lerntherapie: Maßnahmen zur gezielten Unterstützung bei Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie; Finanzierungsmöglichkeiten und Antragsprozesse.
- Autismustherapie: Individuelle Hilfen zur Förderung der sozialen und emotionalen Fähigkeiten; Hinweise zu Antragstellung und Finanzierung über Jugend- oder Sozialämter.
- Anlaufstellen: Informationen über Jugendämter, Krankenkassen, Schulen und therapeutische Netzwerke als Ansprechpartner für Unterstützung und Beratung.
Dieses Seminar richtet sich an Eltern, Pflegeeltern und Interessierte, die sich über die Beantragung und Organisation von Hilfen für den schulischen und alltäglichen Bereich informieren möchten. Es vermittelt praktische Tipps, beschreibt konkrete Schritte zur Antragsstellung und bietet Raum für Fragen, um individuelle Anliegen zu klären. Ziel ist es, den Zugang zu notwendigen Unterstützungsmaßnahmen zu erleichtern und einen Überblick über bestehende Hilfsmöglichkeiten zu geben.
Dozentin:
Gabriela Orsini, Berufspädagogin, BVEB e.V. zertifizierte Verfahrensbeiständin, Vormundin Ergänzungspflegerin
Zu Gast: Verina Sprenger, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Kreisverband Helmstedt, Projektleiterin „Pflegende Angehörige“, Mitarbeiterin der Selbsthilfekontaktstelle